Darwin FTW




Als ich vor mehr als einem Jahrzehnt mein erstes Pedal im damaligen Lehrbetrieb baute, ahnte ich noch nicht, was sich daraus entwickeln könnte. 

Nach dem ersten Prototyp entwickelte sich das Pedal über die Jahre hinweg stetig, in kleinen Schritten weiter. Anstatt sich mit einem Kompromiss zufriedenzugeben wurden Dinge, für die sich längere Zeit keine Idee bot, einfach zur Seite gelegt, bis die zündende Idee kam.

 

Ziel war es, ein Pedal zu schaffen, das einem alle Möglichkeiten offen lässt, sein eigenes Setup zu finden. Ein Pedal, das im Grundsetup rundum ausgeglichen läuft, zudem aber auch alle Türen für experimentelle Setups offen lässt. Überall, wo ein Stimmschlüssel passt, können Parameter verstellt und mit verschiedensten Kombinationen derselben gespielt werden.

 

Dank meiner Arbeit rund um ACD entstand in den vergangenen Jahren ein intensiver Kontakt zu kreativen Köpfen und Musikern aus verschiedensten Genres, vom Heavy Metal bis zum Swing & Jazz. Im stetigen Austausch und der Praxis auf Tour wurden all die vielseitigen Ansprüche erfasst und in die Konstruktion des Pedals eingepflegt.

 

Nach dem wahnsinnigen Zuspruch aus der Drumming-Community und all den lächelnden Gesichtern, die die Darwin Serie bislang hervorbrachte, wurde es Zeit für ein kleines Update. Die bewährte Konstruktion wurde über die vergangenen Monate hinweg konsequent weiterentwickelt, um noch das letzte Fünkchen Performance herauszukitzeln. Zusammengefasst   Darwin FTW


Symmetrisches Design

Ein Pedal soll dem Fuß ergonomisch stets folgen. Für ein optimales Ergebnis hat es sich bewährt, die Konstruktion jeweils dem linken wie auch dem rechten Fuß anzupassen. 
Um dies zu erreichen, wurde die Konstruktion des rechten Pedals für den linken Fuß gespiegelt. Egal ob Einzel-, Doppel- oder Mittelpedal, die Säulen befinden sich jeweils an der Innenkante und bieten weitreichend Platz nach außen. Neben dem ästhetischen Aspekt wird so diversen Slide-Techniken und anderen Experimenten uneingeschränkter Freiraum gewährt.


Footboard-Längen


Shortboard

Die klassische Geometrie.
Die Trittplatte teilt sich in einen beweglichen und einen festen Teil im Fersenbereich.
Durch den kürzeren Hebel bietet diese Variante ein tendenziell "massereicheres" Spielgefühl.

Longboard

Wenn's etwas mehr sein darf.
Die Gesamtlänge entspricht der Summe aus Shortboard und dessen Fersenteil. Durch den verlängerten Hebel spielt es sich leichtfüßiger und bietet Raum für Experimente.


Das Short- und Longboard teilen sich die gleiche Bodenplatte. So besteht die Möglichkeit, die Boards mit geringem Aufwand und im Handumdrehen zu tauschen. Im Fersenbereich sorgt die großzügig dimensionierte Kugellagerung für Stabilität und Leichtgängigkeit.


Antrieb

Wie eingangs erwähnt, ist das Darwin auf absolute Vielfältigkeit ausgelegt. Neben den umfangreichen Basis-Einstellmöglichkeiten von Hoopklemme, Federspannung, Beater- und Trittplattenwinkel entwickelt das Darwin sein volles Potenzial im Antrieb. Die Basis ermöglicht wahlweise den Einsatz eines Band- oder Direktantriebes sowie den unkomplizierten Wechsel zwischen beiden Varianten. (Video)

 

Einzigartig hierbei: Der ausgeklügelte Einstellmechanismus der Antriebs-Cam in Kombination mit dem Trittplattenanschluss erlaubt einen noch nie da gewesenen Dynamikumfang.
Neben dem eingesetzten Material spielen bei jedem Pedal noch viele andere Merkmale eine tragende Rolle. Es ist schwierig dem jeweiligen Setup pauschal einen Stempel aufzudrücken.

Band- und Direktantrieb unterscheiden sich in erster Linie in den unterschiedlichen Abrollverhalten, die beim Darwin, je nach Setup, gedämpft oder verstärkt werden können. 


Es ist schwer in Worte zu fassen. "Einfach" zusammengefasst wird die eingebrachte Energie über den Bewegungsumfang des Pedals beim Bandantrieb eher exponentiell steigend, beim Direktantrieb tendenziell schlagartiger abgegeben.


Durch die vielseitige Einstellmöglichkeit der Cam und der Hebelverhältnisse in Kombination mit Beater- und Trittplattenwinkel können die spezifischen Merkmale aber auch ordentlich auf den Kopf gestellt werden. Ein Test mit verbundenen Augen zeigte hier bereits interessante Ergebnisse.

Strap Drive


Der Bandantrieb ist die perfekte Alternative zur Kette und bietet, dank modernster Materialien, mehr Laufruhe bei deutlich weniger ungewollter Schwungmasse.

 

Das Zugband wurde in Zusammenarbeit mit einem deutschen Riemenhersteller entwickelt. Gefertigt aus einem dünnen Nylon/Kevlar-Gemisch mit einer Neoprenschicht an der Auflageseite. Laufruhig, hochfest und absolut verschleißfrei. Der Riemen kann an der Trittplatte in seiner Länge stufenlos verstellt werden. Dadurch kann völlig unabhängig vom Antriebsstrang die Trittplattenhöhe optimiert werden.

 

Die Geometrie der Laufrolle bzw. "Cam" bietet eine definierte Abrisskante, die sich bei Bedarf durch Drehen der Cam verstärken oder völlig eindämpfen lässt. Durch das Hervorheben dieser definierten Kante wird der Beater im letzten Stück der Drehbewegung zusätzlich beschleunigt.

Auf Basis des Riemenantriebes lässt sich die Cam zudem stufenlos von einer runden zu einer stark exzentrischen Antriebsform verstellen. 


Durch die Kombination dieser beiden Parameter bieten sich ungeahnte Möglichkeiten, die Laufeigenschaften den persönlichen Vorlieben anzupassen.

Direct Drive


Der Direktantrieb oder "Direct Drive" hat über die vergangenen Jahre hinweg, als interessante Alternative zu Band- und Kettenantrieb, eine treue Fangemeinde gefunden.

 

Das Darwin macht sich hier die Einstellmöglichkeiten des Bandantriebes zu Nutze. Die gespaltene Cam und der Ankerpunkt an der Trittplatte ermöglichen eine umfangreiche und stufenlose Verstellung des Hebelverhältnisses. In Kombination mit dem unabhängig einstellbaren Trittplattenwinkel und der zusätzlichen Rotation der Cam entstehen so ungeahnte Möglichkeiten, die in vielerlei Hinsicht zum Experimentieren einladen.   


Hoopklemme & Antriebsfeder

Die Hoopklemme wurde als eigene Einheit geplant, um die Möglichkeit zu erhalten, diese in Längs- und Querrichtung zu verstellen.

Einerseits, um den Abstand zum Fell so anzupassen, dass der Beater am höchsten Punkt auf das Fell trifft und nicht überdrehen muss. Andererseits, um beim Singlepedal den Beater, beim Doppelpedal die Symmetrielinie der Beater mittig am Fell zu zentrieren.

Der Spannreifen selbst wird zwischen griffige und schonende Gummipuffer geklemmt.


Von vielen unterschätzt ist die Federgeometrie, das heimliche Herzstück einer Fußmaschine.

Mit der Geometrie wurde während der Entwicklung der Prototypen sehr viel experimentiert. Nicht nur mit verschiedensten Federlängen, Stärken und Materialien, sondern auch mit Winkeln und Abständen. Das Ergebnis ist eine Performance, wie sie gängigen Pedalen im Ansatz nur mit einer sehr hohen Grundspannung möglich ist.

 

Durch die Optimierung der Geometrie spielt sich das Pedal bereits bei niedriger Grundspannung "am Fuß klebend" mit lauffreudiger Dynamik, wie man sie so nicht kennt.

 

Die Zugfeder ist auf beiden Enden kugelgelagert aufgehängt und über einen Slider sehr leicht von Hand verstellbar. Der Zugang ist so einfach, dass es selbst während des Spielens möglich ist, ein Setup zu finden. 


Referenzmarkierungen


Zahlreiche Referenzmarkierungen unterstützen bei der Setup-Wahl, helfen einmal gefundene Setups immer wieder zu finden und regen zum Austausch verschiedenster Setups innerhalb der ACD-Community an.


DriveShaft

Die Verbindungsstange oder DriveShaft ist der bereits als Upgradelösung bekannte Ultimate DriveShaft. Eine reine Aluminiumkonstruktion, rundum kugelgelagert, leicht vorgespannt und absolut spielfrei. Zur Verstärkung der Gewinde befinden sich rundum Edelstahleinsätze.


Beater

Das Pedal wird standardmäßig mit dem Dynamic Beater ausgeliefert. 

Eine Aluminiumkonstruktion mit optimierter Geometrie und austauschbaren Zusatzgewichten sowie Schlagflächen.


Transport

Ein Pedal gehört, wie auch die Snare, zu den charakteristischen und essenziellen Lieblingen eines Musikers. Auswärts und auf Reisen verzichtet man nur ungerne auf das gewohnt gemütliche Spielgefühl.

 

Mit rund zwei Kilogramm als Einzel- und knapp viereinhalb Kilogramm als Doppelpedal ist das Darwin selbst auf Flugreisen ein leichter Begleiter im Handgepäck. Wenn es mal knapp wird, kann die Hauptsäule in wenigen Handgriffen von der Bodenplatte gelöst werden und platzsparend im mitgelieferten Rucksack verstaut werden. 


Der Rucksack bietet neben dem Pedal ausreichend Platz für Zubehör, Kleinteile und ein 13" Notebook. Die Inneneinteilung lässt sich flexibel anpassen. Wenn weniger zusätzlicher Stauraum benötigt wird, lassen sich Einzel- und Doppelpedal auch problemlos aufgeklappt und spielbereit unterbringen.

Als Alternative zum Rucksack und speziell für den groben Umgang im Tour-Alltag kann das Darwin auch in einem Kunststoff-Hardcase geliefert. Lasergeschnittene Schaumstoffeinsätze im Inneren sind eignes für Einzel- Doppel- oder Mittelpedal angepasst und sorgen für einen sicheren und schonenden Transport. Ich arbeite momentan an einem Update des Onlineshops um diese Option zu berücksichtigen, bis dahin kläre ich die Rucksack/Koffer-Frage im Zuge der Bestellbestätigung. 


Die Varianten

Das Darwin FTW ist als Single-, Doppel- und Mittelpedal, sowohl für Rechts- als auch für Linkshänder erhältlich. In der Basiskonfiguration kann zwischen den verschiedenen Footboard- und Antriebskombinationen gewählt werden.


Doppel- und Mittelpedal lassen sich mit wenigen Handgriffen in zwei Einzelpedale umbauen.

 DriveShaft demontieren, Beater umstecken –  fertig!


Wie all meine Produkte werden auch die Pedale in Kleinserie gefertigt und von Hand zusammengesetzt. Hier finden sich Details zur Verfügbarkeit und Lieferzeit: Verfügbarkeit 

Hier geht es zum Onlineshop.

 

 

Ein persönlicher Austausch ist mir wichtig. Für weitere Fragen, Wünsche und Anregungen stehe ich natürlich gerne zur Verfügung.